Schweiz
Justiz

Kantonspolizei Schwyz: Logistikchef handelt mit Waffen

So hat ein Schwyzer Polizei-Angestellter einen illegalen Waffenhandel aufgezogen

24.10.2018, 10:1424.10.2018, 13:52
ZUM PROZESSAUFTAKT GEGEN DEN SCHWYZER POLIZISTEN, WELCHER 2012 BEI EINER FAHRZEUGKONTROLLE EINEN MANN ERSCHOSSEN HATTE, STELLEN WIR IHNEN AM MONTAG, 14. APRIL 2014 FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG  ...
Bild: KEYSTONE

Der ehemalige Logistikchef der Schwyzer Kantonspolizei, der im Internet illegal mit Waffen und Munition gehandelt haben soll, hat interne Kontrollen umgangen und das Vertrauen der Vorgesetzten missbraucht. Die Deliktsumme beläuft sich auf rund 180'000 Franken.

Die Schwyzer Finanzkontrolle erstellte wegen des Vorfalls einen Prüfbericht zur Beschaffung, Bewirtschaftung und Ausmusterung von Waffen und Munition bei der Kantonspolizei, den sie am Dienstag veröffentlichte. Von 2008 bis 2017 habe man 60 Bestellungen ausfindig gemacht, die keinem internen Verwendungszweck zugeordnet werden konnten. Dabei habe es sich fast ausschliesslich um Munition gehandelt.

Der zivile Mitarbeiter der Kantonspolizei war bereits im Februar von der Bundeskriminalpolizei festgenommen worden unter dem Verdacht, an illegalem Waffen- und Munitionshandel im Internet beteiligt gewesen zu sein. Anschliessend wurde er freigestellt und im April dann fristlos entlassen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Im Bericht wird detailliert aufgezeigt, wie der Mann interne Kontrollen umgangen und das Vertrauen der Vorgesetzten missbraucht hat. «Bestellungen wurden vielfach bewusst unter der Schwelle für ein Zweitvisum gehalten, zum Teil nachträglich abgeändert und die Zustellung direkt zum Beschuldigten umgeleitet, damit nichts auffällt», wird der Leiter der Finanzkontrolle, Roland Pfyl, zitiert.

Mangelhafte Prozesse und IT

Es bestehe Handlungsbedarf bei der Materialbeschaffung und -bewirtschaftung, hält der Bericht fest. Die Prozesse seien zu wenig strukturiert und die verwendeten IT-Systeme nicht angemessen.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen zivilen Mitarbeiter der Kantonspolizei. Er soll unter anderem gegen das Kriegsmaterialgesetz verstossen haben. Der Beschuldigte befindet sich nicht mehr in Untersuchungshaft. (aeg/sda)

Nationalrat diskutiert über Verschärfung des Waffenrechts

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Mitbegründer der Biscuitfabrik «Kägi» Alfred Kägi ist tot
Die Stadt Lichtensteig trauert um ihren Ehrenbürger Alfred Kägi (1928–2025). Der Mitbegründer der Biscuitfabrik Kägi verstarb am 10. November im Alter von 97 Jahren in seinem Wohnhaus in Lichtensteig. Mit Alfred Kägi verliert die Firma das letzte Mitglied jener Brüdergeneration, die das Unternehmen gross gemacht hat. Sein Zwillingsbruder Eugen ist im Februar dieses Jahres verstorben.
Vom Bäcker zum Pionier der Biscuitfabrik Kägi. Alfred Kägi wurde am 19. September 1928 in Bad Ragaz geboren. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Eugen wuchs er in einer sechsköpfigen Familie auf. Nachdem die Mutter früh verstarb, zog der Vater, Otto Kägi sen., mit seinen Kindern 1934 nach Lichtensteig, wo er im Haus «Hecht» eine Bäckerei mit Restauration übernahm.
Zur Story